Alle reden von Hashtags, alle verwenden sie irgendwie, aber kaum jemand scheint das Hashtag-Game richtig verstanden zu haben. Dabei sind die kleinen #-Kombinationen clever eingesetzt Gold wert, um Reichweite, Interaktion und am Ende Follower zu generieren.
Während einige sich die Haare raufen, gehöre ich zu den Hashtag-Liebhabern. Meine Liebe entfachte während meines Studiums, als sich mir in der Vorlesung „Wissensrepräsentation“ das volle Ausmaß, die Schönheit und die Möglichkeiten der Hashtags eröffnete. Ich gebe zu, das kann vermutlich kaum einer nachvollziehen, allerdings ist das für jemanden wie mich, die sprach- und Social-Media-begeistert ist, ein Festtag gewesen.
Dir erspare ich an dieser Stelle kompliziertes Fachgerede und erkläre stattdessen für Hashtag-Neulinge und Fortgeschrittene, was diese Dinger eigentlich sind und was Du davon hast, wenn Du sie richtig einsetzt.
Was ist ein Hashtag und wie verwende ich ihn richtig?
Der Hashtag – Was ist das und woher kommt er?
Der Name ist eine wundervolle Komposition aus den beiden englischen Begriffen Hash, das Doppelkreuz oder die Raute, und Tag, dem Schlagwort. Bei einem Hashtag handelt es sich also um ein Wort oder eine aneinandergereihte Phrase (ggf. auch mit Ziffern und Emoji), das durch ein Raute-Zeichen eingeleitet wird. Erst durch diese Zeichenkette werden die Schlagwörter auf Twitter verlinkt und anklickbar und auf Instagram überhaupt erst such- und auffindbar. Regeln bei der Nutzung gibt es keine, nur Satz- und Leerzeichen sind verboten, weil sie den Hashtag unterbrechen würden.
#hashtag #hashtagssindtoll #ilovehashtags♥ #mansollteesabernichtübertreiben
Seinen Ursprung hat der Hashtag im Chat-System IRC, in dem das Doppelkreuz sogenannte Channel-Namen markierte. Von dort aus schwappte er zunächst rüber zu Twitter, wo 2007 der erste Hashtag genutzt wurde und seitdem nicht nur bei dem Kurznachrichtendienst keinesfalls mehr wegzudenken ist.
Seitdem werden mit Hashtags Emotionen #dankbar, Zustände #müde, Zugehörigkeiten #f95, Bewegungen #refugeeswelcome, Marken #werbung, Ironie #nofilter und Tipps #outfitoftheday markiert.
Die Funktion des Hashtags – Was kann er und was habe ich davon?
Ein Hashtag verknüpft Begriffe mit dem jeweiligen Inhalt. Er ist wie ein Etikett mit dem man seinen Content labelt. Einmal damit abgestempelt, ist er leicht unter dem Hashtag auffindbar und wird sichtbar für alle, die sich dafür interessieren – genau das ist unser Ziel!
Mit der richtigen Hashtag-Strategie erhöhst Du deine Sichtbarkeit enorm und das sorgt für mehr Follower und Interaktionen auf deinem Profil. Das freut Nutzer*innen und Algorithmen! Auch das wollen wir erreichen!
Hashtags auf Facebook, Instagram, Twitter & Co – Wie wichtig sind sie auf den unterschiedlichen Social Media-Plattformen?
Das Social Media-Leben wäre so einfach, wenn man sich einmal eine Hashtag-Gruppe zusammensammelt, sie easy-peasy unter jeden Beitrag auf jedem Netzwerk klatscht und schon hat man die Reichweite deluxe. Wie in Sachen Content, Posting-Frequenz und Algorithmen bedarf es aber auch in der Hashtag-Strategie einer zugeschnittenen Lösung. Für jede Plattform eine.
Die gute Nachricht zuerst: Bei Facebook kannst Du dir den ganzen Stress sparen – und damit, ehrlich gesagt, auch diesen Artikel, denn: Hashtags auf Facebook sind vollkommen irrelevant und schon fast ein No-Go auf dem Zuckerberg’schen Planeten.
Die Geburtsstätte des Social Media-Hashtags hingegen spielt als Kurznachrichtendienst erst mit der Raute sein volles Potenzial aus. Als kurzlebigste und schnellste Plattform bietet Twitter die Möglichkeit, die aktuellen Twitter-Trends lokal für deine Stadt, dein Land oder gar weltweit anzuzeigen, wodurch man die aktuell relevantesten Themen auf dem Silberteller serviert bekommt. Sollte eines dieser Themen interessant für deine Zielgruppe sein, dann gilt nur eins: Aufspringen auf den Hypetrain! Choo Choo!
Ein sogenanntes Trending Topic und der damit verbundene Hashtag kann dir nämlich mit einem interessanten Diskussionsbeitrag einige neue Follower bescheren.
Allerdings muss hier vorsichtig mit der Anzahl der Hashtags umgegangen werden. 1-3 Hashtags sind ideal, mehr hingegen ist Gift.
Das Paradies für Raute-Freunde! Obwohl Instagram sich auch im Zuckerberg-Kosmos befindet, sind hier im Gegensatz zu Facebook Hashtags das Megafon, um User auf deinen Content aufmerksam zu machen.
Pro Instagram-Beitrag sind maximal 30 Hashtags erlaubt, ideal sind mindestens 10. In der Vergangenheit hieß es, man solle sie in den Kommentaren „verstecken“. Mittlerweile ist absolut davon abzuraten, denn die zeitliche Verzögerung, die dadurch entsteht, schadet der Reichweite. Mit Punkten, leeren Symbolen oder Unterstrichen lassen sich die Hashtags auch innerhalb des Beitrags sauber von der Bildbeschreibung trennen.
Auch hier gibt es ein Achtung: Instagram reagiert neuerdings allergisch auf die immer gleichen Hashtags unter Beiträgen, weil dabei der Verdacht auf Bots (automatisierte Programme) naheliegt – und die mag niemand. Die oben bereits erwähnte Hashtag-Sammlung sollte also nicht lieblos kopiert werden, sondern je nach Bild angepasst werden.
So findest Du die richtigen Hashtags für deine Marke
Wie so oft ist es wichtig, die Bedürfnisse und Interessen deiner Zielgruppe zu kennen. Darauf kann man nämlich die Hashtag-Recherche aufbauen, erweitern und spezialisieren. So kommt ihr an eure Hashtags:
1 | Schreib bei Konkurrenten ab
Schau nach rechts und links, welche Hashtags deine Mitbewerber*innen und die Community verwenden. So bekommst Du schnell ein Gefühl dafür, welche viel genutzt werden und wofür sich deine Zielgruppe ebenfalls interessiert.
2 | Verwende die Suchfunktion
Tippe in das Suchfeld den Anfang eines Hashtags ein und erkunde die Vorschläge. Instagram hat zudem den Vorteil, dass die Anzahl der Beiträge, die damit versehen wurden, angezeigt werden. So kannst Du einschätzen, ob der Hashtag zu wenig oder zu viel genutzt wird.
3 | Schmeiß Hashtag-Generatoren an
Wenn die Suchfunktion nicht genug Input liefert, dann können auch Hashtag-Generatoren von Drittanbietern weiterhelfen.
https://displaypurposes.com/ bietet die Suche nach ähnlichen Hashtags an, https://www.all-hashtag.com/ und https://seekmetrics.com/hashtag-generator spucken systematisch Hashtags aus, die euren Begriff enthalten. Blindes Kopieren ist nicht empfohlen, da sich oft irrelevante Hashtags wie #follow4follow daruntermischen. Die werden zwar häufig in Kombination mit dem Suchwort verwendet, fallen aber unter die nichtssagenden Hashtags (#picoftheday #like4like #instagood & Co).
4 | Nutze lokale Hashtags
Als lokales Unternehmen sind ortsspezifische Hashtags absolutes Pflicht-Equipment, um die Nutzer*innen in der eigenen Region zu erreichen und ihnen deine Marke zu präsentieren. Jedoch profitieren auch ortsunabhängige Marken von lokalen Hashtags. Das Wissen darum, wo das Unternehmen seine Wurzeln hat, schafft Vertrauen und macht nahbar. Schließlich wollen wir alle Menschen und Geschichten folgen und nicht bloß einem leblosen Account.
5 | Wirf einen Blick über den Tellerrand
Besonders in der anfänglichen Hashtag-Suche kann es passieren, dass man sich mit Scheuklappen im eigenen Thema verrennt. Umso wichtiger ist es, dass Du ein genaues Bild deiner Zielgruppe hast, damit Du auch einmal über den Tellerrand hinweg sehen kannst.
Menschen, die sich z.B. für Live-Konzerte interessieren, kann man auch mit Informationen zu aktuellen Trends auf dem Musikmarkt auf dem Laufenden halten oder weist sie auf ähnliche Live-Erlebnisse wie Poetry Slams und Nachwuchswettbewerbe hin oder macht auf Aktionen und Veranstaltungen aufmerksam, die auch die Zielgruppe für unterstützenswert hält.
Diese Themen lassen sich nicht nur als Hashtag verwenden, sondern bieten gleichzeitig auch die perfekte Content-Inspiration.
6 | Etabliere deinen eigenen Hashtag
Jetzt drehen wir den Spieß um: Die Herausforderung hierbei ist es, einen Hashtag zu finden, der bestenfalls gar nicht existiert, gleichzeitig perfekt zu dir und deiner Nische passt und deine Zielgruppe anspricht und sie neugierig macht. Der Hashtag sollte zudem leicht zu merken und zu schreiben sein. Wir erfinden also unseren eigenen eierlegenden Wollmilch-Hashtag.
Das widerspricht aber allem, was ich hier vorher geschrieben habe!? Absolut!
Im Gegensatz zu „fremden“ Hashtags, wo es um größere Reichweite und erhöhte Sichtbarkeit geht, kann der eigene Hashtag dabei helfen, die eigene Community aufzubauen, zu vernetzen oder zu stärken.
Indem Du deinen eigenen Hashtag unter all deinen Beiträgen verwendest, deine Follower darauf aufmerksam machst und sie dazu animierst, ihn selbst zu nutzen, wächst die Bindung an deine Marke und wird mit etwas Glück nach und nach bekannter. Unter diesem Hashtag können deine Follower ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit deiner Marke teilen oder zeigen, wozu Du sie inspiriert hast.
Alternativ können auch Challenges, Gewinnspiele oder ähnliche Community-Events mit einem eigenen Hashtag verknüpft werden.
Wie gut das klappen kann, zeige ich euch an einigen Beispielen:
Kein Festival oder größere Veranstaltung kommt heute noch ohne einen eigenen Hashtag aus. Die Großen machen es vor mit #rar18 (Rock am Ring 2018), #esc (Eurovision Songcontest) und die kleinen machen es nach #gjf18 (Green Juice Festival 2018), #rockambeckenrand (Rock am Beckenrand Festival).
Influencer nutzen eigene Hashtags, unter denen die Community nachgemachte, nachgekaufte oder vom Content inspirierte Dinge selbst ausprobiert haben. So benutzt z.B. die Influencerin Beautyrella den Hashtag #beautyrellafixtan und tausende Nutzer*innen posten ihre Erfahrungen darunter.
Auf Instagram kann man mittlerweile auch Hashtags folgen, d.h. die Beiträge anderer User werden, wenn ihr möchtet, automatisch in eurer Timeline angezeigt.
Die Welt der Hashtags ist einfach nichts für dich? Dann melde dich bei mir und ich erarbeite dir eine Hashtags-Strategie, die deinen Content ins Social Media-Scheinwerferlicht rückt.